Formulieren Sie die Ziele, die Sie mit dem neuen Corporate Design oder Coporate-Identity erreichen möchten.

Sammeln Sie Leitbilder und Design-Manuals anderer Kommunen:  Nachbargemeinden, von denen Sie sich gezielt unterscheiden möchten und Gemeinden, deren Erscheinungsbild Sie gelungen finden.

Sammeln Sie alle verfügbaren Unterlagen, die für die Situationsanalyse nützlich sind, wie Studien, Bürger- und Gästebefragungen, Imageanalysen und Medienberichte über Ihre Gemeinde.

Legen Sie klare Zuständigkeiten fest und planen Sie den Prozess zur Entwicklung Ihres zukünftigen Erscheinungsbildes.

Beteiligen Sie Mandatsträger und Bürger durch Befragungen und Workshops, stellen Sie jedoch sicher, dass die handwerklichen Grundsätze eingehalten werden, da die Qualität Ihres CI- und CD-Konzepts stark davon abhängt. Zu viele Köche verderben den Brei, aber gegen eine offene Küche ist nichts einzuwenden. Nutzen Sie hier auch die Social Media-Kanäle Ihrer Kommune.

Prüfen Sie, ob das Designbüro oder die Agentur Ihrer Wahl mit den spezifischen kommunalen Gegebenheiten (Recht, Struktur, Verwaltungsabläufe, Arbeit politischer Gremien) vertraut ist.

Auch wenn es ein Standard der Vertragsgestaltung zwischen Designbüros und Auftraggebern ist: Definieren Sie die Nutzungs-Rechte , die mit der späteren Nutzung des Corporate Designs verbunden sind. Beachten Sie hier auch die Aspekte eines eventuellen Vermarktung des Corporate Designs auf Souvenirs für Ihre Touristen-Information etc.

Ein neues Logo und ein neuer Claim wird emotionale Reaktionen erzeugen. Veränderung tut das immer. Selbst bei der fachlich besten Lösung wird es neben Begeisterung und Wohlwollen, Widerstand und Ablehnung geben. Daher ist eine Kommunikation gegenüber den Stakeholdern (Politische Gremien und Bürger) während des gesamten Prozesses wichtig. Nehmen Sie so viele davon wie möglich mit auf die Reise.

Verwenden Sie die üblichen Fachausdrücke wie CI und CD, vermeiden  Sie jedoch im gesamten Prozess – wenn möglich  – „Denglisch”. Das erhöht Akzeptanz der Lösung bei den Bürgern: Marke statt Brand, Erscheinungsbild statt Corporate Design. Sie können in der Zielgruppe des Corporate Design-Prozesses auch etablierte Begriffe nutzen, auch wenn diese fachlich falsch sind: Slogan statt Claim zum Beispiel.

Trennen Sie in der öffentlichen Kommunikation Entwicklungs- und Realisationskosten: Im seltesten Fall wird das neue Corporate Design Ihrer Kommune 150.000 EUR kosten. Wenn Sie hier aber die Preise für die Produktion und Montage von Orientierungssystemen, Fahrzeugbeschriftungen, die Realisation der neuen Website Ihrer Gemeinde und die Druckkosten von Imagebroschüren etc hineinrechnen und den Gesamtaufwand gegenüber den Medien kommunizieren, ist das ein gefundenes Fressen für jeden selbsternannten Design-Kritiker und Stadtmarketingexperten. Das wollen Sie nicht.