
Was muss ein Logodesign leisten?
Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass ein Logo alle Facetten eines Unternehmens aufzeigen soll – vom Leistungsspektrum bis hin zu jedem einzelnen Wert. Das ist nicht der Fall.
Es gibt Designer, die gestalten. Und es gibt solche, die Design als Mittel begreifen, die Welt infrage zu stellen. Tibor Kalman war letzteres – ein Unruhestifter mit Haltung. Einer, der sich weder vor politischer Reibung noch vor gestalterischer Irritation scheute. Wer Kalman verstehen will, muss begreifen: Für ihn war Design nie bloß Form. Es war ein Werkzeug, um aufzurütteln.
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Geboren 1949 in Budapest, flüchtete Kalman 1956 mit seiner Familie vor der sowjetischen Besatzung in die USA. In Poughkeepsie, New York, aufgewachsen, kam er früh mit Protestkultur in Berührung. Sein Studium der Publizistik an der NYU brach er ab – stattdessen engagierte er sich politisch, reiste sogar nach Kuba, um dort beim Aufbau zu helfen.
Diese Haltung blieb prägend: Kalman war Designer, aber immer auch politischer Mensch. Und genau diese Verbindung machte ihn so unbequem – und so wirkungsvoll.
1979 gründete Kalman mit seiner Frau Maira und zwei Kolleginnen das Studio M&Co. – ein Name, der schon damals mit Konventionen spielte. M&Co. arbeitete für MTV, das New York Magazine, den Musiker David Byrne oder das Restaurant Florent in New York. Kalman gestaltete Uhren mit wirren Ziffern, Albumcover mit absurder Typografie, Filmvorspänne ohne jedes Schema.
Design, das nicht gefallen wollte – sondern auffiel. Verstörte. Zum Denken anregte.
M&Co. war keine klassische Agentur. Es war ein Labor für visuelle Experimente, ein Ort, an dem Spieltrieb, Ironie und sozialer Kommentar zusammenkamen. Kalman und sein Team zeigten: Design darf Spaß machen – aber es muss etwas bedeuten.
Cover Remain in Light – Talking Heads
Cover Speaking in Taongues – Talking Heads
Cover Defunkt – Joseph Bowies Defunkt
1990 gründete Kalman zusammen mit Fotograf Oliviero Toscani das Colors Magazine – finanziert vom Modekonzern Benetton. Was dabei herauskam, war alles andere als ein Werbeheft: Colors war ein visuelles Manifest. Es zeigte einen schwarzen Papst, Königin Elizabeth als Afroamerikanerin, Kinderarbeit, Armut, Konsumwahn – und das in grellen Farben und radikalen Montagen.
Das Motto: „A magazine about the rest of the world.“
Kalman verstand Colors als Plattform für globale Themen. Keine bloße Dokumentation – sondern ein Angriff auf die visuelle Langeweile. Jede Ausgabe war ein Statement gegen Gleichgültigkeit. Eine Einladung, hinzusehen. Und zu handeln.
Was Kalman von vielen seiner Zeitgenossen unterschied, war seine Überzeugung:
Design darf nicht nur schön sein. Es muss unbequem sein.
Er stellte sich gegen das perfektionierte Grafikdesign der 80er, gegen sterile Markenästhetik, gegen das „Design um des Designs willen“. Stattdessen forderte er Inhalte, Bedeutung, Haltung. Er selbst sagte einmal:
„I’m interested in the way things look – but only as a tool to get at something else.“
Seine Arbeiten waren oft roh, ungeschliffen, provokant – aber nie leer. Dahinter stand immer ein Gedanke, eine Position. Für Kalman war jedes Gestaltungsmittel auch ein Machtmittel. Und wer Macht hatte, trug Verantwortung.
1999 starb Tibor Kalman mit nur 49 Jahren an Krebs. Doch sein Einfluss lebt weiter – in den Arbeiten seiner Weggefährten wie Stefan Sagmeister oder Emily Oberman. In der Haltung einer neuen Generation von Designer:innen, die Gestaltung nicht als Deko, sondern als Werkzeug für Veränderung verstehen.
Kalman zeigte: Man kann mit Farbe und Form nicht nur Produkte verkaufen – man kann auch Denkprozesse auslösen.
Wer mehr über Tibor Kalman erfahren will, dem sei das Buch „Perverse Optimist“ empfohlen – eine Sammlung seiner wichtigsten Arbeiten, ergänzt durch Essays von Kolleg:innen und Kritiker:innen. Es zeigt, wie radikal Design sein kann, wenn man den Mut hat, es wirklich zu nutzen.
Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass ein Logo alle Facetten eines Unternehmens aufzeigen soll – vom Leistungsspektrum bis hin zu jedem einzelnen Wert. Das ist nicht der Fall.
Barrierefreiheit ist kein neues Thema, auch wenn es manchmal so behandelt wird. Es ist alter Wein in neuen Schläuchen. Aber das heißt nicht, dass wir uns zurücklehnen sollten. Gute Gestaltung und smarte Technik gehen Hand in Hand, und wenn wir das richtig machen, erschaffen wir nicht nur für wenige eine zugängliche Seite, sondern für alle eine bessere.
Auch wenn der Supermarkt nicht der einzige Touchpoint ist, lohnt es sich, das Verpackungsdesign an die harten Realitäten des Regals anzupassen. Denn am Ende zählt: Gutes Design verkauft!
Ein Corporate Design Relaunch kann für kleine und mittlere Unternehmen sowohl gewinnbringend als auch herausfordernd sein. Das Erscheinungsbild eines Unternehmens ist nicht nur die erste Schnittstelle zu potenziellen Kunden, sondern auch ein entscheidender Faktor für die Markenidentität und das Markenimage.
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