Eine starke Marke ist das Herzstück eines jeden erfolgreichen Unternehmens. Sie ist mehr als nur ein Logo oder ein Slogan/Claim – sie verkörpert die Identität, die Werte und das Versprechen eines Unternehmens. Doch was passiert, wenn diese sorgfältig aufgebaute Marke nicht mehr zeitgemäß ist oder die Unternehmensentwicklung nicht mehr widerspiegelt? Hier kommt das Rebranding ins Spiel.
Viele Mittelständler zögern, ihre etablierte Marke zu verändern. „Warum etwas ändern, das jahrelang funktioniert hat?”, fragen sie sich. Doch in einer sich rasant wandelnden Geschäftswelt kann Stillstand schnell zum Rückschritt werden. Ein Rebranding ist keine Kapitulation der Tradition, sondern eine strategische Neuausrichtung für die Zukunft.
Denken Sie an Unternehmen, die durch Fusionen oder Übernahmen wachsen. Oder an Firmen, die in neue, internationale Märkte expandieren. In anderen Kulturen haben Farben, Formen und Zahlen eine andere Bedeutung, die zudem noch viel stärker gewichtet wird – auch im Geschäftsleben. In solchen Fällen ist ein Rebranding oft unumgänglich, um eine konsistente Markenidentität zu schaffen, die alle Aspekte des erweiterten Geschäfts umfasst.
Auch äußere Umstände können ein Rebranding notwendig machen. Die Corona-Pandemie ist ein Beispiel dafür, wie plötzliche Veränderungen Unternehmen zwingen können, ihr gesamtes Geschäftsmodell zu überdenken, Produkte, Services und Prozesse zu digitalisieren. Viele Firmen haben sich hier erfolgreich angepasst – aber oft ohne ihre Marke entsprechend zu aktualisieren. Das Ergebnis? Eine Diskrepanz zwischen dem, was das Unternehmen tut, und dem, wofür es in den Augen der Kunden steht.
Ein professionelles Rebranding ist mehr als nur ein oberflächlicher Facelift. Es ist eine Chance zur Revitalisierung. Es ermöglicht Unternehmen, ihre Marke an neue Marktgegebenheiten anzupassen, neue Zielgruppen anzusprechen und sich für die digitale Ära zu rüsten. Dabei geht es nicht darum, die Vergangenheit auszulöschen, sondern die Stärken der Marke in eine neue, zukunftsfähige Form zu bringen.
Allerdings ist ein erfolgreiches Rebranding kein Spaziergang. Es erfordert eine klare Strategie, gründliche Marktanalysen und eine konsistente Umsetzung über alle in allen Disziplinen, die die Marke berühren. Vor allem aber braucht es Mut – den Mut, Bewährtes zu hinterfragen und Neues zu wagen. Wie Darwin schon sagte: Es ist nicht der Stärkste, der überlebt, sondern derjenige, der sich am besten anpassen kann. In der Geschäftswelt von heute bedeutet das, seine Marke kontinuierlich zu überprüfen und bei Bedarf neu zu positionieren. Für den deutschen Mittelstand könnte ein professionelles Rebranding der Schlüssel sein, um nicht nur zu überleben, sondern in einer sich ständig verändernden Wirtschaftslandschaft zu florieren.
Natürlich birgt auch jedes ungeordnete Rebranding „aus dem Bauch heraus” ein Risiko. Negativbeispiele gibt es hier viele: beginnend bei GAP, die eine Zeit lang im gefühlten Wochenabstand von Brand-Relaunch zu Brand-Relaunch schlingerten bis zum durchaus ambitionierten, aber an den Supermarktkassen komplett fehlgeschlagenen Relaunch von Bahlsen. Eine gründliche Analyse schränkt das Risiko einer Entscheidung am Markt vorbei hier deutlich ein.