Das RAS als Wahrnehmungsfilter: Was wir sehen, ist niemals objektiv
Unser Gehirn ist ständig damit beschäftigt, Milliarden Sinneseindrücke zu verarbeiten. Um nicht in dieser Reizflut unterzugehen, filtert das RAS all das heraus, was gerade nicht relevant ist.
Relevanz entsteht dabei nicht durch Fakten oder Sprache, sondern durch emotionale Bedeutung, Wiederholung und Vertrautheit. Sobald ein Thema für uns wichtig wird, schaltet das RAS quasi den Scheinwerfer an. Der Volvo XC60 war schon vorher da – jetzt sehen Sie ihn.
Und was hat das mit Brand Design zu tun?
Sehr viel. Denn Markenkommunikation zielt genau darauf ab, im Filterprozess des RAS stattzufinden. Eine Marke, die vom RAS durchgewunken wird, hat die Chance, überhaupt wahrgenommen zu werden. Und nur was wahrgenommen wird, kann im Gedächtnis bleiben, Vertrauen aufbauen oder zum Kauf bewegen.
Doch der Weg dorthin führt nicht über rationale Argumente. Denn das limbische System, das eng mit dem RAS zusammenarbeitet, versteht keine Sprache. Es verarbeitet Reize wie Farben, Bilder, Formen, Muster – nicht Worte oder Konzepte.
Visuelles Brand Design trifft Entscheidungen vor dem Verstand
Die emotionale Bewertung einer Marke geschieht bevor der Neokortex überhaupt eine rationale Einschätzung trifft.
Ein konsistentes, einprägsames Brand Design kann deshalb tiefgreifender wirken als jede Argumentation. Denn: Was emotional verankert ist, wird als vertrauter, glaubwürdiger und wertvoller wahrgenommen. Studien aus der Hirnforschung belegen:
Farben beeinflussen unsere Entscheidungen blitzschnell.
Symbole, Formen und Bildwelten lösen Assoziationen aus, bevor wir darüber nachdenken.
Visuelle Wiedererkennung aktiviert dieselben Hirnareale wie persönliche Erinnerungen.
In der Krise zeigt sich, wer Markenführung wirklich verstanden hat
Gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten wird deutlich, wie robust eine Marke tatsächlich aufgestellt ist. Unternehmen, die ihre visuelle Identität lediglich als „schöne Hülle“ betrachten, verlieren schnell an Sichtbarkeit und Vertrauen. Doch es gibt noch eine tiefere Dynamik, die viele übersehen:
Denn in solchen Phasen wächst eine Zielgruppe, die längst aus dem Spiel des klassischen Marketings ausgestiegen ist – psychologisch gesehen. Menschen mit Persönlichkeitszügen aus dem Cluster A (schizoid, schizotypisch, paranoid): skeptisch, distanziert, immun gegen den üblichen Marketing-Alarmismus.
Keine Tränen, keine FOMO, kein Herdentrieb.
Diese Menschen sind nicht laut – aber sie werden in Krisenzeiten mehr. Vielleicht nicht pathologisch, aber neurologisch messbar. Und: markenstrategisch relevant.
In der Folge verliert das laute, aggressive Marketing an Wirkung. Push-Kommunikation prallt ab, überzogene Versprechen stoßen auf Misstrauen. Was bleibt, ist das, was Bestand hat: Marken, die durch Klarheit, Konsistenz und ein visuell starkes Brand Design überzeugen – und emotional dort andocken, wo Vertrauen entsteht.
Fazit: Brand Design ist kein Beiwerk, sondern der Einstieg in den Dialog
Wer meint, man könne die Wirkung von Design in Zahlen messen wie Klicks oder Conversion Rates, denkt zu kurzfristig. Visuelles Brand Design wirkt wie ein emotionaler Kompass. Es entscheidet mit, ob wir eine Marke überhaupt wahrnehmen, ihr vertrauen, sie wiedererkennen und uns langfristig mit ihr identifizieren.
Das limbische System trifft keine Kaufentscheidungen. Aber es steuert, wem wir Aufmerksamkeit schenken. Wer hier durch den Filter kommt, hat einen echten Vorsprung.
Investieren Sie deshlab nicht nur in schöne Bilder. Investieren Sie in visuelle Klarheit, emotionale Stimmigkeit und strategisches Brand Design.
Wenn Sie wissen wollen, ob Ihre Marke durch diesen Filter kommt:
Lassen Sie uns gemeinsam hinschauen.